Zuckerfallen: Wie Zucker die Gesundheit unserer Kinder beeinflusst

Das richtige Maß für kleine Naschkatzen: Wie viel Zucker ist ok?

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, dass Kinder nicht mehr als 10% ihrer täglichen Kalorien in Form von Zucker zu sich nehmen sollten. Das entspricht etwa 25g Zucker pro Tag oder sechs Teelöffeln. Dieser Wert mag zunächst hoch erscheinen, aber wenn man bedenkt, dass ein Glas Limonade bereits etwa 20g Zucker enthält, wird klar, wie schnell die empfohlene Menge überschritten werden kann. Neben den offensichtlichen Zuckerfallen wie Süßigkeiten und Softdrinks, ist vor allem der versteckte Zucker in verarbeiteten Produkten problematisch. 

Wie schädlich ist hoher Zuckerkonsum für Kinder?

Zucker ist ein lebenswichtiger Energielieferant für den Körper und der Treibstoff für viele Prozesse im Körper. Im Gegensatz zu Eiweißen und Fetten kann er blitzschnell in Energie umgewandelt werden. Das macht ihn zum perfekten Treibstoff, wenn der Körper schnell Energie braucht. Genau deshalb greifen Sportler kurz vor oder während anstrengender Wettkämpfe oft zu Traubenzucker, Bananen, zuckerhaltigen, isotonischen Getränken oder einem Energie-Gel aus der Tube.

Die meisten Deutschen nehmen jedoch viel zu viel Zucker zu sich, was sowohl kurzfristige als auch langfristige Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann. Wenn Kinder regelmäßig zu viel Zucker konsumieren, kann dies verschiedene negative Folgen haben. Dazu zählen:

Übergewicht und Diabetes: Ein hoher Zuckerkonsum kann das Risiko für Übergewicht und damit verbundene Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes erhöhen. Zuckerhaltige Lebensmittel und Getränke stecken voller Kalorien, tragen aber wenig zur Sättigung bei. Das führt dazu, dass Kinder mehr essen, als ihr Körper benötigt. Übergewicht bei Kindern kann zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen im (späteren) Leben führen, einschließlich Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Stoffwechselstörungen.

Karies: Einer der bekanntesten Effekte von Zucker ist die Entstehung von Karies. Denn Zucker bietet Nahrung für Bakterien in der Mundhöhle, die Säuren produzieren und so den Zahnschmelz angreifen und Karies entstehen lassen.

Verhalten und Konzentration: Es gibt Hinweise darauf, dass ein hoher Zuckerkonsum das Verhalten und die Konzentrationsfähigkeit von Kindern beeinflussen kann. Kinder, die viel Zucker konsumieren, zeigen oft unruhiges Verhalten und haben Schwierigkeiten, sich über längere Zeiträume zu konzentrieren. Dies kann sich negativ auf ihre schulischen Leistungen und ihr allgemeines Wohlbefinden auswirken.

Wie gelingt ein gesunder Umgang mit Zucker?

Mit bewusster Planung und ein wenig Kreativität können Eltern maßgeblich dazu beitragen, dass ihre Kinder einen gesunden Umgang mit Zucker erlernen. Diese Tipps helfen, als Familie einen gesunden Umgang mit Zucker zu finden:

1. Bewusster Konsum: Achtet darauf, wie viel Zucker eure Kinder tatsächlich zu sich nehmen. Schaut genau auf die Nährwertangaben von Lebensmitteln und Getränken.
2. Regeln festlegen: Es ist hilfreich, klare Regeln zu etablieren. Beispielsweise können Süßigkeiten als Dessert nach dem Mittagessen oder am Wochenende als echtes Genussmittel genascht werden, anstatt ständig zur Verfügung zu stehen.
3. Vorbild sein: Kinder orientieren sich stark an den Essgewohnheiten ihrer Eltern. Zeigt ihnen, dass es auch ohne Zucker geht, indem ihr selbst weniger und gesünder nascht.
4. Gesunde Alternativen anbieten: Frisches Obst, Gemüse, selbstgemachte Snacks und Nüsse sind tolle Alternativen zu zuckerhaltigen Snacks. Es gibt zudem zahlreiche Alternativen zu herkömmlichem Zucker, die nicht nur gesünder sind, sondern auch richtig gut schmecken. 

So lecker Süßes auch ist: Es ist wichtig, den Zuckerkonsum der kleinen Naschkatzen im Auge zu behalten und gesunde Alternativen zu bieten.